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Wesentliche Besonderheiten beim Straßenrennrad

Mein Bike – ein ganz normales preislich im niedrigeren Bereich liegendes Herrenrad

In diesem Artikel geht es kurz um einen Überblick über die Besonderheiten des Rennrads. Nur recht kurz, da es dazu viele viele gute Artikel und Beschreibungen gibt.

Was ich jedoch hier ergänzt habe, sind die Besonderheiten in Bezug auf Frauen auf dem Rennrad.

Der Lenker:

Das Auffälligste an einem Rennrad ist der nach unten gebogene Lenker – die sogenannten Drops. Nun, die hat man, um eine möglichst aerodynamische Position beim pedalieren einnehmen zu können. Denn die Körperposition auf dem Rad beeinflusst ganz erheblich die Geschwindigkeit – oder eben die Kraft, die man in den Pedalen aufbringen muss, um die gleiche Geschwindigkeit zu erreichen.

Zu Beginn ist das etwas ungewohnt und kippelig – immerhin hat man früher meist deutlich senkrechter auf Rädern gesessen. Aber daran gewöhnt man sich schnell – und für eine entspanntere Position gibt es noch die sog. Hörnchen oben am Lenker. Da hat man meist eine bessere Kontrolle und sitzt auch entspannter und aufrechter. Es gibt schmalere und breitere Lenker, um das Rad an die Statur des Fahrenden (ideal: Schulterbreite) anzupassen.

=> Besonderheiten: Bei meinem Rad keine. Da ich nicht gerade klein bin, musste ich keinen neuen Lenker montieren, um das Rad auf mich anzupassen.

Der Vorbau:

Das Verbindungsstück zwischen dem Lenker und dem eigentlichen Lenker ist der sogenannte Vorbau. Diese gibt es in unterschiedlichen Längen. Je länger der Vorbau ist, um so gestreckter und damit windschnittiger ist die Position beim Fahren auf dem Rad. Profis fahren entsprechend lange Vorbauten.

=> Besonderheiten: Ich habe bei meinem Rad einen etwas kürzeren Vorbau montiert. Danach waren meine Beschwerden in den Ellenbogengelenken wie weggeblasen.

Der Rahmen:

Nein, nicht alle Rennräder sind sogenannte  Herrenräder – aber um ein gewisses Maß an Verwindungssteifigkeit und guter Kraftübertragung gewährleisten zu können, haben praktisch alle Rennräder einen sogenannten Diamantrahmen (oft als Herrenrad bezeichnet). Also – nein, Frau fährt kein Herrenrad sondern ein Sportgerät, das nun mal sinnvoller Weise so einen Rahmen hat.
Die Rahmen unterscheiden sich im Material und der Form – üblich sind heute Aluminium Rahmen im niedrigeren Preis Segment und Carbon Rahmen im höheren Segment. Carbon ist insbesondere leichter und lässt sich besser in aerodynamische Formen bringen.

=> Besonderheiten: Mein Rahmen ist ein einfacher Alu Rahmen – keine Besonderheiten. Die Aufnahmepunkte am Rahmen sollte man auf jeden Fall nutzen, um Flaschenhalter zu montieren – immer zwei, um nie zu wenig Flüssigkeit dabei zu haben. (Also zwei Flaschenhalter montieren – nicht wie ich nur einen 😉 )

Die Räder

Mit modernen Felgen kann man viel Gewicht einsparen – außerdem sind sie meist aerodynamisch geformt und bestimmen, welche Reifen gefahren werden können.

Rennrad Reifen sind aerodynamisch vorteilhaft dünn mit relativ geringem Profil. Wir wollen ja die aufgebrachte Pedalkraft möglichst in Tempo übertragen und nicht verlieren 🙂

Dabei waren die Reifen früher sehr viel dünner als heute bei modernen hochwertigen Rädern. Das liegt daran, dass man inzwischen herausgefunden hat, dass breitere Reifen nicht nur dem Komfort und den Gripp verbessern sondern auch aerodynamisch Vorteile bieten.

Moderne hochwertige Rennräder haben darüber hinaus oft keinen Schlauch mehr sondern sind sogenannte Tubeless Systeme, bei denen der Reifen dank abgestimmtes Komponenten schlauchlos dafür mit einer Dichtmilch funktioniert.

Das funktioniert so gut, dass inzwischen immer mehr hochwertige Räder „Tubeless“ sind und oft selbst die hochwertigen geklebten Schlauchreifen bei teuren Profi Rädern (Slicks) ersetzen.

=> Besonderheiten: Bei meinem Rad keine. Ich habe noch Reifen und Felgen (Schlauchsystem) wie beim Kauf am Fahrrad. Nur einen Schlauch musste ich tauschen.

Sattel:

So jetzt wird‘s spannend für die Mädels 🙂

Also, generell ist der Rennradsattel schmal und hart. Das muss so sein, da ein breiter weicher Sattel beim schnellen und langen pedalieren scheuern würde. Nun hat das Vermeiden von Scheuerstellen einen Haken: der harte Sattel drückt. Dem begegnet man mit einem Polster in der Radhose.

Also ein schmaler harter Sattel muss sein.

Nun werden die meisten Rennräder mit Herrensätteln ausgestattet … das kann für einige Frauen passen – aber wer in der Schule in Biologie aufgepasst hat, hat mal gelernt, dass Frauen generell etwas breitere Becken haben, als Männer. Daher liegen meist auch die Knochen, auf denen wir sitzen bei Frauen etwas weiter auseinander. In der Folge ist bei vielen Frauen ein Standard Rennradsattel nicht passend und muss unbedingt durch einen frauenspezifischen Rennradsattel ersetzt werden: Sonst drückt es auf Dauer unangenehm. Das hat übrigens nichts mit dem Gewicht zu tun – nur mit dem Knochenbau.

Das mit dem Sattel ist zwar für viele Fahrer ein wichtiges Thema und muss angepasst werden – aber für Frauen bedeutet es, dass der Sattel eines standard Herrenrades sehr selten passt. Damen Rennräder haben meist schon einen Sattel, mit höherer „Passwahrscheinlichkeit“.

=> Besonderheitenheiten: Ich habe den Standard Herrensattel durch einen Sattel ersetzt, der für Frauen besser passen sollte und damit super Erfahrungen gemacht. Generell ist Trial and Error aber nicht die beste Wahl und hier ist wirklich ein Fachgeschäft hilfreich, wenn ein Gutes in der Nähe ist. Insgesamt ist so ein Sattel aber mit ein wenig probieren sogar ganz einfach zu tauschen. Man muss nur etwas Geduld mit bringen, bis er sowohl eine bequeme Position hat als auch fest sitzt 🙂

Pedale:

Rennräder werden ohne Pedale ausgeliefert. Hintergrund ist, dass es verschiedene Pedalsysteme gibt und es daher keinen Sinn machen würde, ein Rad mit Pedalen auszuliefern.

=> Besonderheiten: Ich habe aktuell Pedale vom Typ Shimano SPD SL … aber das ist ein anderer langer Beitrag.

So weit zu den Wesentlichen Punkten und Besonderheiten im Überblick mit Hinweisen zu ein paar Spezifika für Frauen – soweit sinnvoll. Weitere Punkte dann in späteren Beiträgen 🙂

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